Die Historie der Stadtwerke Fürstenfeldbruck

Geschichte der Stadtwerke Fürstenfeldbruck

1892: Gründung des Elektrizitäts- und Wasserwerkes Fürstenfeldbruck

1892 war mit der Inbetriebnahme des Laufwasserkraftwerks Schöngeising die Geburtsstunde der Stadtwerke Fürstenfeldbruck. Zweck des Kraftwerks war nicht die Schaffung einer elektrischen Versorgung, sondern die „Herstellung von laufendem Wasser“. Damals galt die elektrische Kraft lediglich als alternative Möglichkeit zum Einsatz einer Dampfmaschine.

Die feierliche Übergabe der elektrischen Anlagen fand am 16. Oktober 1892 statt. Erstmals wurden dabei auch die Fürstenfeldbrucker Straßen mit elektrischem Licht beleuchtet.

Bereits nach wenigen Jahren musste 1896 das Wasserkraftwerk aufgrund der gestiegenen Nachfrage um eine zusätzliche Turbine erweitert werden. 15 Jahre später wurde der Grundstein für den heutigen Betrieb gelegt, das Elektrizitäts- und Wasserwerk wurde zum Überlandwerk.

Vier Jahre nach der Stadterhebung wurden 1939 die Stadtwerke Fürstenfeldbruck gegründet.

1949: Ausbau des Kraftwerks Obermühle

Die zunehmende Bedeutung des Fremdstrombezuges zeichnete sich bereits in den Jahren vor 1945 ab. Deshalb wurden die Erzeugungsanlagen auf ihre Ausbaufähigkeit untersucht. Den Stadtwerken standen nach dem Krieg drei Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 900 kW zur Verfügung.

Eine Prüfung ergab, dass es sinnvoll sei, das Kraftwerk Obermühle neu zu konzipieren, die Amper höher aufzustauen und neue Kanäle anzulegen.

Am 1. Juli 1948 wurde dann das alte Kraftwerk vollständig stillgelegt. Der Einbau der ersten modernen Kaplan-Turbine, anstelle der beiden veralteten Francis-Turbinen, erfolgte in den Monaten Mai bis August 1949. Endgültig abgeschlossen wurden die Arbeiten am Kraftwerk Obermühle mit dem Einbau einer zweiten Kaplan-Turbine mit einer Leistung von 376 kW.

Die Turbinenleistung stieg von ca. 402 kW auf ca. 1230 kW an, die Jahreserzeugung steigerte sich von rund 2,8 Mio. kWh auf 7,8 Mio. kWh.

1950: Maßnahmen zur Sicherung der Wasserversorgung

Auch der Bedarf an Trinkwasser für die Bevölkerung stieg stetig an. Zur Sicherung der Wasserversorgung wurde 1950 in Gelbenholzen zusätzlich zum bestehenden 550 m³ fassenden Reservebehälter (von 1898) ein zweiter Wasserbehälter mit 1.500 m³ Fassungsvermögen errichtet.

Die weiter wachsende Bevölkerung und der Wirtschaftsaufschwung lies den Wasserbedarf weiter ansteigen, die Grenzen der Wasserförderung waren bald erreicht. Nach verschiedenen Standortprüfungen und Ergebnissen der bakteriologischen und chemischen Untersuchungen fand man im Rothschwaiger Forst das ideale Wassereinzugsgebiet. Noch 1958 wurden drei je 36 m tiefe Brunnen gebohrt und mit einer Unterwasserpumpe ausgestattet, von denen jeder in der Lage war, 30 Liter pro Sekunde zu fördern. Am 20. Dezember konnten die ausgedienten Wasserpumpen abgeschaltet werden.

1978: Bau eines neuen Spiralleitwandbehälters

In den kommenden zwei Jahrzehnten stieg der Wasserbedarf von rund 900.000 m³ auf 2 Mio. m³  an. Daher wurde eine weitere Speicher-Baumaßnahme im Wasserwerk notwendig. Einmal mehr ließen die Stadtwerke in Gelbenholzen einen 8.000 m³ fassenden Spiralleitwandbehälter erstellen. Dieser ist seit November 1978 in Betrieb.

1990: BHKW auf der Lände - Zentrale Lösung bringt Vorteile

Im Jahr 1990 wurde mit dem Bau der Blockheizkraftwerke „Auf der Lände“ ein weiterer Schritt für eine zukunftsfähige Energieversorgung gemacht.

1990: Eingliederung von Hallenbad, Freibad, Sauna und Eisstadion

Das Hallenbad wurde 1973 zusammen mit dem Eisstadion neben dem Familienfreibad an der Amper errichtet.

Mit der Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerks auf der Lände wurde ein Energieverbund zum Hallenbad hergestellt. Durch diesen Querverbund war die Übertragung des Bäderbetriebs auf die Stadtwerke möglich geworden.

1994: Generalsanierung des Hallenbades

1994/1995 erfolgte eine aufwendige Generalinstandsetzung des Bades, in deren Verlauf die komplette Technik den damaligen Anforderungen an technische Grundsätze und Energiesparrichtlinien, teilweise durch komplette Erneuerung angepasst wurde. Auch die Boden- und Wandbeläge wurden bis auf den Rohbau abgetragen und erneuert.

2000: Gründung der Stadtwerke Fürstenfeldbruck GmbH

Im Jahr 2000 wurde ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Brucker Energieversorgungsunternehmens vollzogen. Der städtische Eigenbetrieb wurde in eine GmbH umgewandelt – nach der Gründung der Stadtwerke im Jahr 1892 zweifelsfrei der wirtschaftlich wichtigste Schritt für die Zukunft der Stadtwerke Fürstenfeldbruck.

Als erster Geschäftsführer der GmbH wurde zum 20. August 2000 Karl Heinz Schönenborn bestellt. Er leitete fast 16 Jahre die Geschicke der Stadtwerke.

2004: Stadtwerke Fürstenfeldbruck GmbH gründen Regionalbeirat

Da auch in der nahen Zukunft mit gravierenden Änderungen gerechnet werden muss, ist es den Stadtwerken Fürstenfeldbruck wichtig, einen intensiven Informationsaustausch zwischen den Gemeinden und uns als ihrem Versorger herzustellen, um einen fundierten Einblick in die energiepolitischen Wünsche der Kommunen zu gewinnen.

Aus diesem Grund haben sich die Stadtwerke 2004 dazu entschlossen, den sogenannten Regionalbeirat der Stadtwerke Fürstenfeldbruck GmbH ins Leben zu rufen. Dieser ist regional begrenzt und soll als Plattform für einen intensiven gedanklichen Austausch zwischen Gemeinden und den Stadtwerken Fürstenfeldbruck GmbH dienen. Durch die gemeinsame Unterstützung des regionalen energiepolitischen Engagements sehen wir in der engen Zusammenarbeit eine Stärkung der gesamten Region.

Zum Zeitpunkt der Gründung waren die nachfolgenden Gemeinden im Regionalbeirat vertreten: Adelshofen, Alling, Eching, Geltendorf, Grafrath, Greifenberg, Inning, Jesenwang, Kottgeisering, Landsberied, Maisach, Mammendorf, Moorenweis, Schöngeising, Türkenfeld, Windach und Wörthsee.

2007: Fernwärme Bergkirchen GmbH

Schon frühzeitig sprachen sich die Verantwortlichen der Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck als Träger des Kommunalunternehmens GfA und die Gemeinde Bergkirchen aus ökologischen Gründen für eine Fernwärmeversorgung GADA A8 aus.

Zur Umsetzung dieser anspruchsvollen umweltpolitischen Ziele wurde die Fernwärme Bergkirchen GmbH (fwb gmbh) gegründet. Die fwb gmbh ist ein gemeinsames Unternehmen der Gemeinde Bergkirchen (51 %), des gemeinsamen Kommunalunternehmens für Abfallwirtschaft der Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck, GfA A.d.ö.R. (24,5 %) und der Stadtwerke Fürstenfeldbruck GmbH (24,5 %). Die starken und fachkompetenten Partner ergänzen sich ideal bei der Erfüllung dieser Aufgabe und der gemeinsamen Investition in die Zukunft:

Die fwb gmbh investierte im Jahr 2007 für den Ausbau des Fernwärmenetzes und den Bau der Hauptleitung zur GfA einschließlich der Unterquerung der Amper über 1,4 Mio €.

2008: Eröffnung der Energiezentrale West

Energie aus regenerativen Energien, für uns und unsere Kinder. Dieses Motto stand bei den Überlegungen zur Energieversorgung (z. B. Heizwärme, Kühlung für Raumklimatisierung) verschiedener Abnehmer im Fürstenfeldbrucker Westen im Vordergrund.

Die Summe aller Anforderungen führte schließlich zur Planung einer zentralen Versorgungsanlage – der Energiezentrale West. Kernstück der Anlage ist ein Biomassekessel mit 3 MW Feuerungsleistung, in dem Waldhackschnitzel aus der Region in Energie umgewandelt werden. Diese Energie wird nach weiteren technischen Schritten in das Fürstenfeldbrucker Fernwärmenetz eingespeist. Durch den Einsatz der regional erzeugten, umweltfreundlichen Biomasse ergibt sich eine jährliche CO2-Reduktion von 5.300 Tonnen. Durch den Energiemix (Biomassekessel, Ölkessel und Gaskessel) ist eine kostenoptimierte Wärmeerzeugung möglich.

2010 - 2013: Ausbau der Elektromobilität; LED Lampen in der Straßenbeleuchtung

Nach einer erfolgreichen Testphase, beginnen die Stadtwerke die Straßenbeleuchtung in ihrem Netzgebiet sukzessive auf LED-Lampen umzurüsten.

Seit 2011 engagieren sich die Stadtwerke verstärkt für die Elektromobilität. Ende 2010 wurde schon die erste öffentliche Ladesäule gemeinsam mit dem Unternehmen ESG aus Fürstenfeldbruck in Betrieb genommen, Mitte 2011 folgte die zweite am Standort der Stadtwerke in der Bullachstraße. Am 9. Juli 2011 findet im Kloster Fürstenfeld der erste FFBemobil-Tag statt und die Stadtwerke starten zeitgleich ein Förderprogramm für Elektrofahrzeuge.

Ebenfalls seit 2011 bieten die Stadtwerke den Grundschulen in der Region den Energie- und Umweltunterricht an. So soll schon den Kindern in der Region der bewusste Umgang mit Energie und unserer Umwelt sowie Informationen zur Energiewende beigebracht werden.

Die Stadtwerke bauen die Fernwärmeversorgung der Stadt Fürstenfeldbruck aus und schaffen durch eine 1,7 km lange neue Trasse den Ringschluss zwischen den Fernwärmenetzen der Innenstadt und des Westens.

Im Jahr 2013 wird die letzte Freileitung im Netzgebiet durch ein Erdkabel ersetzt, damit fließt auch der Strom im Mittelspannungsnetz jetzt komplett unterirdisch.

Die Stadtwerke vergrößern ihr Engagement in der Elektromobilität und bieten jetzt auch Ladepunkte für E-Bikes an.

2014 - 2016: Windkraft in Mammendorf und Malching

Nach dem Spatenstich im April wird im Dezember das erste von zwei Windrädern in Mammendorf in Betrieb genommen. Ein großer Schritt für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region.

2014 können die Konzessionsverträge mit 14 Gemeinden verlängert werden. Am 1. Juli 2014 übernimmt Herr Enno Steffens die Geschäftsführung von Karl-Heinz Schönenborn.

Das zweite Windrad in Malching folgt im Oktober 2015. Im gleichen Jahr erstrahlt das Corporate Design der Stadtwerke in neuem Glanz.

Ab dem 1. Januar 2016 übernehmen die Stadtwerke die Stromkonzession für die gesamte Gemeinde Wörthsee.

2017: 100 % Ökostrom für alle Kunden

Seit 2017 versorgen die Stadtwerke die Kunden mit 100 % Ökostrom. Aber auch im direkten Umweltschutz erweitern die Stadtwerke ihr Engagement und unterstützen das Amt für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei Fürstenfeldbruck das erste Mal bei der Initiative Zukunftswald. In 2017 sponsern die Stadtwerke 1.500 Bäume für einen zukunftsfähigen Mischwald in der Region.

Nach der Baugenehmigung im April erfolgt im Juli der Spatenstich zum Neubau der Stadtwerke Firmenzentrale in der Ceveteristraße.

2019: Einzug in Neubau

Nach knapp 2-jähriger Bauzeit ziehen die Stadtwerke am 24. Juni in ihre neue Firmenzentrale in der Cerveteristraße 2 in Fürstenfeldbruck ein.

Im Oktober 2019 wurde die erste Photovoltaik-Freiflächenanlage in Kottgeisering in Betrieb genommen.

2020 - 2022: Weiterer Ausbau der PV und Ladeinfrastruktur

Im Januar 2020 übernimmt Jan Hoppenstedt nach einer gemeinsamen Übergangsphase mit Interims-Geschäftsführer Bernd Romeike die Geschäftsführung der Stadtwerke Fürstenfeldbruck.

Der Ausbau der Elektroladesäulen schreitet weiter voran. Insgesamt sind bis Ende 2022 im Netzgebiet der Stadtwerke 16 Ladesäulen in Betrieb.

Die zweite PV-Freiflächenanlage in Kottgeisering mit insgesamt 6.478 Modulen und einer Gesamtleistung von 2.915,1 kWp wird ans Netz angeschlossen.

Im Rahmen der bereits 2017 gestarteten "Initiative Zukunftswald", ein langfristig angelegtes Gemeinschaftsprojekt der AELF Fürstenfeldbruck, Starnberg, den regionalen Waldbesitzern und den Stadtwerken, wurden bis Ende 2022 bereits mehr als 4.000 Setzlinge bei Aufforstaktionen gepflanzt.

Chroniken der Stadtwerke Fürstenfeldbruck

In den Chroniken der Stadtwerke Fürstenfeldbruck finden Sie detaillierte Informationen und Bilder aus den letzten 125 Jahren der Stadtwerke Geschichte.

Mehr über die Stadtwerke Fürstenfeldbruck

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