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Marktentwicklung erfordert Preisanpassung

15.11.2022

Stadtwerke Fürstenfeldbruck erhöhen Strom-, Gas- und Wasserpreise zum Jahresanfang 2023

Die seit Jahresbeginn deutlich gestiegene Nachfrage nach Energie, der Krieg in der Ukraine und die höheren Rohstoffpreise führten zu einer drastischen Verteuerung an den verschiedenen Handelsmärkten. Als Konsequenz dieser Entwicklung heben die Stadtwerke Fürstenfeldbruck die Verbraucherpreise für Strom, Gas und Wasser zum 1. Januar 2023 an. 

„Leider verteuern sich unsere Tarife mit dem Neujahr 2023. Obwohl wir mit unserer langfristig angelegten Beschaffungsstrategie bei Strom und Gas den Preisanstieg dämpfen konnten – führt die aktuelle Situation auf den Beschaffungsmärkten dennoch zu einer deutlichen Preisanpassung für beide Energieträger“, erklärt Jan Hoppenstedt, Geschäftsführer der Stadtwerke Fürstenfeldbruck, die Preisentwicklung. „Ähnlich verhält es sich beim Trinkwasser. Für eine hohe Trinkwasserqualität müssen wir in unsere Infrastruktur investieren, um die Sicherheit und die Versorgung auf diesem Niveau zu halten. Dies wird immer wichtiger – insbesondere vor dem Hintergrund zunehmend trockener Sommermonate.“

Strompreise in der Grund- und Ersatzversorgung

In der Grund- und Ersatzversorgung erhöht sich der Arbeitspreis beispielsweise im Stadtgebiet Fürstenfeldbruck von derzeit 30,58 ct/kWh um 12,72 Cent auf 43,30 ct/kWh. Ebenso steigt der Grundpreis von aktuell 98,04 Euro/Jahr auf 105,18 Euro/Jahr. Die Preise enthalten die gestiegenen Netzentgelte sowie die höheren Umlagen, auf die der regionale Versorger keinen Einfluss hat. Zu dieser Preisveränderung erhalten alle Kunden des Versorgungsunternehmens in den nächsten Tagen ein persönliches Schreiben, das die Kostensteigerung detailliert aufführt.
Musste ein 3-4 Personenhaushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh im Jahr 2022 mit Gesamtkosten von annähernd 1.200 Euro kalkulieren, so werden für denselben Energieverbrauch im kommenden Jahr rund 1.650 Euro veranschlagt, also 450 Euro mehr. Dies bedeutet eine monatliche Mehrbelastung von 41 Euro bei 11 Abschlags-zahlungen.  

Erdgaspreiserhöhung

Ebenso verteuert sich der Gaspreis zum Jahreswechsel. Je nach Vertrag steigt der Arbeitspreis um circa 10 ct/kWh. Neben den Beschaffungspreisen kommt eine Bilanzierungsumlage von 0,57 Cent für die Privathaushalte hinzu. Im Weiteren fordert der Staat eine Speicherumlage von 0,059 Cent; allerdings bleibt der CO2-Preis unverändert. 

„Ein Durchschnittshaushalt mit 3-4 Personen verbraucht im Jahr eine Gasmenge von circa 24.000 kWh. Hierfür muss im kommenden Jahr mit einem Gesamtpreis von rund 4.100 Euro gerechnet werden. Im Vorjahr beliefen sich die Kosten auf nur 1.775 Euro für die gleiche Verbrauchsmenge“, erläutert Hoppenstedt weiter. „Die Senkung der Umsatzsteuer für Erdgas auf 7 Prozent wurde bei unserer Preisbildung mitberücksichtigt. Allerdings sind die von der Bundesregierung angekündigten Entlastungen – die Gaspreisbremse – bei den derzeitigen Erdgaspreisen noch nicht berücksichtigt. Sobald diese konkretisiert und gesetzlich geregelt sind, werden diese schnellstmöglich und in vollem Umfang an unsere Kunden weitergegeben.“

Wasserpreise für das Stadtgebiet Fürstenfeldbruck, Gelbenholzen, Lindach und Pfaffing

Aufgrund des hohen Fixkostenanteils in der Trinkwasserversorgung sowie den gestiegenen Strom-, Material- und Baustellenkosten verteuern sich die Trinkwasserpreise von aktuell 1,08 Euro auf 1,62 Euro pro Kubikmeter. Der Grundpreis erhöht sich gemäß der Tabelle

Zählergröße Q3    neuer Grundpreis ab 1.1.2023    aktueller Grundpreis bis 31.12.2022
             4,0                           62,00 €                                   40,00 €
            10,0                          72,00 €                                   50,00 €
            16,0                          83,00 €                                   60,00 €
            25,0                        432,00 €                                  360,00 €
            40,0                        456,00 €                                  380,00 €
            63,0                         504,00 €                                 420,00 €
           100,0                        1.080,00 €                               900,00 €
            250,0                       2.400,00 €                            2.000,00 €
 

„Eine Anhebung der Trinkwasserpreise seit 2021 war nun unumgänglich, damit weiterhin das Trinkwasser in gewohnter Qualität bei den Verbrauchern aus dem Wasserhahn fließt“, so Hoppenstedt weiter. „Zugleich investieren wir für eine störungsfreie Versorgung mehrere Millionen Euro in unsere Wasserinfrastruktur.“

Im Trinkwasserversorgungsgebiet verantwortet der regionale Versorger ein Wasserverteilnetz von mehr als 120 Kilometern. Damit das hohe Versorgungsniveau langfristig gewährleistet werden kann, müssen jährlich rund zwei Prozent des Leitungsnetzes erneuert werden – also alte Rohrleitungen gegen neue ausgetauscht werden. Durch diese Erneuerungsmaßnahmen reduzieren sich gleichzeitig die ungewünschte Wasserversickerung durch Leckagen von vormals 13 bis 15 Prozent auf aktuell 8 bis 10 Prozent.

Appell an die Kunden

Im Zuge der genannten Preiserhöhungen müssen sich die Kunden der Stadtwerke auf höhere monatliche Belastungen einstellen. Die von der Regierung angekündigten Hilfen werden jedoch nur einen Teil der Mehrkosten kompensieren können. Hierzu äußert sich Hoppenstedt besorgt: „Die Befürchtungen der Bürger kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Energiekosten nicht mehr bewältigt werden können. Daher appelliere ich an unseren Kundenkreis – sollte jemand in finanzielle Schwierigkeiten bei den neuen Abschlagszahlungen oder bei Nachzahlungen zur Jahresverbrauchsabrechnung kommen, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf und setzen Sie nicht eigenmächtig die Zahlungen aus. Wir helfen eine adäquate Lösung zu finden, die für beide Seiten vertretbar ist.“ 
Das Kundencenter steht von Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag bis 17 Uhr und Freitag bis 12 Uhr für Kundenfragen zur Verfügung. Zudem kann es telefonisch unter 08141 401 111 erreicht werden.